top of page
Neva Tres

Alte Tradition wird wieder aufgelebt: Das Projekt «Teilen auf dem Acker» gedeiht in Glarus

Die Kartoffel steht im Mittelpunkt eines neuen Projektes im Kanton Glarus. Mit «Teilen auf dem Acker» wird die alte Tradition des Kartoffelanbaus im Linth-Tal wiederbelebt. Die Glarner Bevölkerung ist herzlich eingeladen, im Rahmen dieses Projekts beim Setzen, Pflegen und Ernten von Kartoffeln mitzuwirken, die voraussichtlich bei der Landsgemeinde 2025 serviert werden.





Die Kartoffel im Rampenlicht

In diesem Jahr steht die erdige Knolle ganz im Fokus des Vereins KlimaGlarus.ch, denn sie wird Hauptprotagonistin des neuen Projekts «Teilen auf dem Acker». Das Projekt entstand im Rahmen der Regionalen Landwirtschaftlichen Strategie (RLS), die zum Ziel hat, die Glarner Landwirtschaft weiterzudenken und unter anderem klimaverträglich zu gestalten. Diese ist aktuell fast ausschliesslich auf die Produktion von Milch, Milchprodukten und Fleisch fokussiert und soll durch das Agrikultur-Projekt erweitert werden – eine Praxis, die historisch tief in der Region verwurzelt ist. Tatsächlich geht der erste schriftliche Beleg für Kartoffeln in der Schweiz auf den Kanton Glarus zurück.

 

Traditionen pflegen und wiederbeleben

Durch das Projekt «Teilen auf dem Acker» wird nicht nur diese alte Tradition wiederbelebt, es bringt auch Produzent:innen und Konsument:innen näher zusammen und fördert das Bewusstsein für den Anbau einheimischer Lebensmittel. Freiwillige sind herzlich eingeladen, mitzuarbeiten und bei der Aussaat, Pflege und Ernte der knolligen Nutzpflanzen auf dem Acker landwirtschaftliche Erfahrungen zu sammeln. Die Kartoffeln können anschliessend in einem Hofladen in Ennenda ab Herbst 2024 gekauft werden. Ein Teil der Ernte wird über den nächsten Winter gelagert und voraussichtlich an der Landsgemeinde 2025 für den obligaten Kartoffelstock im typischen «Landsgmeind-Menü» verwendet.

 

Die Königin unter den Kartoffeln 

Auf einem für dieses Projekt zur Verfügung gestellten Acker in Ennenda werden diesen Frühling verschiedene Kartoffeln gepflanzt. Dazu gehört unter anderem die alte Glarner Sorte «Röseler», die über die Stiftung ProSpecieRara bezogen wird. Die «Röseler» ist eine lokale Kartoffelrarität, die ihren Ursprung in Schwanden hat. Das restliche Saatgut kommt aus dem herkömmlichen Handel und steht für den Setz-Tag im Mai bereits beim entsprechenden Betrieb bereit. Das Setzen erfolgt mit einer einfachen Kartoffel-Legemaschine Mitte Mai 2024. Der Setztag ist wetterabhängig und wird kurzfristig bekannt gegeben.

 

Einladung zur Tavolata in Glarus

Startschuss für das Projekt bildet die Tavolata am Samstag, 13. April 2024, beim Güterschuppen in Glarus. Interessierte Personen sind willkommen, zwischen 12:00 und 14:00 Uhr ein leckeres Mittagessen zu geniessen und weitere Informationen über das Projekt zu erhalten. Die Arbeit auf dem Feld wird vom Verein KlimaGlarus.ch organisiert. Interessierte dürfen sich gerne per E-Mail oder über die Sozialen Medien melden, um in die Freiwilligengruppe aufgenommen zu werden.


 

Mehr Wertschätzung für unsere Landwirtschaft

Auch wenn das Projekt alte Traditionen aufgreift, trifft das Thema den Zahn der Zeit. Die Verschwendung von Lebensmitteln in der Schweiz ist trotz steigender Lebenshaltungskosten hoch. Bis zu einem Viertel landet im Abfall – und das, ohne dabei verwertet zu werden.

Die Wertschätzung gegenüber der Agrikultur mit all ihren Herausforderungen sowie für die Lebensmittel wird mit «Teilen auf dem Acker» gesteigert. Beim Setzen einheimischer Pflanzen wird der Dialog zwischen Produzent:innen und Konsument:innen gefördert und das Bewusstsein für den Aufwand der Lebensmittelproduktion erhöht.




Zeichen setzen für eine nachhaltige Zukunft «Teilen auf dem Acker» ist neben der Öffentlichkeits-, Sensibilisierungs- und Solidaritätsarbeit auch ein Projekt mit starkem Fokus auf die Nachhaltigkeit. Die Diskussion über die Wiederaufnahme des Ackerbaus im Glarnerland soll angeregt werden, um die Landwirtschaft zu mehr Gemüseanbau zu motivieren und alternative Produkte zur Milchwirtschaft zu fördern und zu etablieren, den Viehbestand zu reduzieren und somit Treibhausgasemissionen zu senken. Im Detailhandel sowie in der Gastronomie können so zudem neue Absatzkanäle für diese Primärprodukte generiert werden, was wiederum zu einer höheren Verbundenheit und Sorgfalt mit der Natur führt.




Comments


bottom of page