Volles Haus beim Solarevent – grosses Interesse an neuen Möglichkeiten für Photovoltaik-Anlagen
- Neva Tres
- 3. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Am Mittwochabend vor der Näfelser Fahrt lud der Verein KlimaGlarus.ch zusammen mit der Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie (SSES) zum Solarevent ins Tolderhaus in Näfels ein. Der eng bestuhlte Bohlensaal war bis auf den letzten Platz besetzt und das Interesse der neusten Entwicklungen rund um die Nutzung und Vermarktung von Solarstrom riesig.

Leistung der eigenen Solaranlage im Fokus
Den Auftakt des Abends machte Jürg Marti von Marti Energietechnik, der erklärte, wie sich die einwandfreie Funktion einer Photovoltaikanlage überprüfen lässt – insbesondere auch bei älteren Modellen. Betont wurden dabei die verschiedenen Faktoren, die wichtig zu beachten sind, damit eine Anlage weiterhin effizient arbeitet und ihre vollmögliche Leistung ausschöpft.
Fördermöglichkeiten und neue Vermarktungsmodelle
Lukas Wunderle von der Abteilung Umwelt und Energie des Kantons Glarus gab einen Überblick über die aktuellen Fördermöglichkeiten für Solarstrom-Anlagen und erläuterte auch die wichtigsten Änderungen des kantonalen Gebäudeprogramms. Er zeigte auf, dass im Kanton Glarus bereits 33,7 Gigawattstunden Sonnenstrom produziert werden und Stand Ende Februar dieses Jahres 1'245 PV-Anlagen registriert sind.
Eigenverbrauch optimieren – Einspeisetarife im Fokus
Ein weiteres Schwerpunktthema war die optimale Nutzung des eigenen Solarstroms.
Dank der Einmalvergütung von Pronovo sind die Investitionskosten bereits seit 2011 für neue Anlagen erheblich gesunken. Besonders lukrativ wird eine PV-Anlage, wenn ein möglichst viel Strom selbst genutzt werden kann – zum Beispiel in Kombinaton mit einer Wärmepumpe oder einem Elektroauto. Vor allem im Sommerhalbjahr wird häufig ein grosser Teil des erzeugten Stroms ins Netz eingespeist.
Für den eingespeisten Strom gibt es neben Herkunftsnachweisen, die meistens durch die Technischen Betriebe vergütet werden, auch eine Vergütung für die Energie. Diese Vergütung ist bei den Technischen Betrieben Glarus und Glarus Süd für dieses Jahr auf mindestens 4,6 Rappen/kWh angepasst worden und entspricht somit dem Differenz-Marktpreis auf Quartalsbasis. Die Senkung dieser Einspeisetarife sorgte kurz für Gesprächsbedarf.
Neue Möglichkeiten durch virtuelle Zusammenschlüsse
Jürg Zentner und Thomas Hefti von den Technischen Betrieben Glarus erklärten, wie diese Änderung zustande kam und welche neuen Vermarktungsmöglichkeiten für Solarstrom bestehen. Bereits ab diesem Jahr sind virtuelle Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch (vZEV) möglich, und ab dem 1. Januar 2026 tritt das Modell der lokalen Elektrizitätsgemeinschaften (LEG) in Kraft. In einem Rechenbeispiel zeigten sie auf, dass durch diese Modelle die Vergütung für eingespeisten Strom wieder in einem ähnlichen Rahmen wie in den letzten Jahren liegen dürfte. Der zusätzliche Vorteil besteht jedoch darin, dass der Solarstrom lokaler genutzt werden kann.
Mini-PV-Aktion: Noch einige Module verfügbar!
Ein weiteres Highlight des Abends war die Ankündigung der neuen Mini-PV-Aktion von KlimaGlarus.ch. Nach dem grossen Erfolg der ersten Durchführung bietet der Verein diesen Sommer erneut 20 geförderte Mini-PV-Anlagen (max. 600 Watt) für Balkone und Terrassen an. Es sind noch einige Module verfügbar, Interessierte können sich eine Anlage reservieren unter: Reservation Mini-PV-Anlage.
Zweite Durchführung in Abklärung
Da der Anlass innert kürzester Zeit ausgebucht war, prüft KlimaGlarus.ch eine zweite Durchführung des Events im kommenden Herbst. Interessierte können sich bereits jetzt unter info@klimaglarus.ch respektive via Anmeldeformular melden, um über das weitere Vorgehen informiert zu werden.
Austausch und Vernetzung beim Apéro
Beim abschliessenden Apéro, organisiert vom Verein ÄssäFairTeilä, wurde weiter diskutiert, Fragen beantwortet und Kontakte geknüpft. Der Abend zeigte eindrücklich, wie gross das Interesse an einer aktiven Mitgestaltung der Energiewende im Kanton Glarus ist. Ein grosser Dank geht an alle Beteiligten.
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