Niemand möchte ihn - und doch wird er immer grösser: Der Abfallberg der Verpackungen. In herkömmlichen Geschäften ist so gut wie alles in Plastik eingepackt, ja manchmal sogar doppelt und dreifach. Die Lebensdauer einer solchen Verpackung ist in den meisten Fällen kurz: Es wird ausgepackt und die Verpackung landet im Müll.
Nicht so kurz ist aber die Lebensdauer des Plastiks, falls dieser in unserer Umwelt landet. Laut Swiss Litter Report landen monatlich zwischen 10‘000 und13‘000 Kilogramm Plastikabfall in unserer Umwelt. Gerade jetzt in der Adventszeit werden die Müllberge noch höher. Der Konsum steigt und schnell verliert man sich bei den Weihnachtsvorbereitungen. Unverpackt einkaufen und schenken Mittlerweile gibt es Unverpacktläden, in denen man mit seinen eigenen Gefässen oder Behältern einkaufen kann. In diesen Läden kriegt man nicht nur seine Lebensmittel unverpackt, sondern es gibt auch eine grosse Auswahl an Haushalts- und Hygieneartikeln sowie ein grosses Angebot für einen nachhaltigeren Lebensstil. Im Glarnerland werden bereits zwei solcher Läden geführt, Ursi’s Füllbar in Glarus und Kostbar Unverpackt in Niederurnen. Ein Vorteil der Unverpacktladen ist, dass der Konsument:innen die Menge der Lebensmittel selber bestimmen kann. Er braucht nicht ein ganzes Kilo zu nehmen, sondern kann auch nur eine kleine Menge abfüllen. Im selben Zug wird also auch ein anderes immenses Problem angegangen: Foodwaste. Es wird kein Lebensmittel verschwendet, weil zu viel davon gekauft oder es schlecht wurde. Die Kund:innen fülllen nur so viel ab, wie sie tatsächlich konsumieren. Nachhaltig durch den Advent Die meisten Unverpacktläden arbeiten auch mit regionalen Bauern beziehungsweise Produzenten zusammen, setzen also auf kurze Transportwege und Regionalität. Zudem führen viele Läden ohr Sortiment in Bio-Qualität. Auch für Weihnachts-Menus bieten Unverpacktläden Zutaten an. Seien es Nudeln, Reis oder Zutaten für das Weihnachtsgebäck. Das Weihnachts-Menü mit Produkten aus Unverpacktläden macht nicht nur dem Planeten ein Geschenk, sondern dem lokalen Gewerbe einen grossen Gefallen. Auch für die Liebsten lassen sich in Unverpacktläden Geschenke finden. Zahnbürsten aus Bambus, verpackungsfreies Shampoo, Rasierhobel, ein Glas mit den Lieblings-Leckereien oder ein individuell zusammengestellter Geschenkkorb oder Gutschein. Wie wäre es also mit etwas, dass die beschenkte Person auch wirklich brauchen kann und ihr zu einem nachhaltigeren Alltag verhilft? Autorin: Nadja Vogel Dieser Beitrag ist am 28. Dezember 2021 in den Südostschweiz Glarner Nachrichten in der Rubrik dem Klima zuliebe erschienen. Vielen Dank.
Comments